Erinnernswerte Persönlichkeiten

 

 

                               

1.   Busso , kurfürstlich brandenburgischer Rat

       ( aus dem Hause Boeck )

Busso v.Ramin, ältester Sohn des Christoph v.Ramin, (gest.  1552), auf Boeck, Kasekow und Woltersdorf, und seiner Frau Anna v.Eickstedt.

Herr auf Carmzow, Schenkenberg und Baumgarten. Geb. 21.8.1536, gest. in Carmzow 8.9.1608 (72jährig), dort in der Kirche beigesetzt. Er war kurfürstlich brandenburgischer Geheimer Rat und Oberaufseher der Herrschaft Mansfeld, seit 1579 pommerscher Amtshauptmann zu Treptow und Clempenow. Verheiratet 1.10.1581 mit Margarete v.Bibow a.d. H. Westenbrügge.  Durch die Wolgaster Erbteilung 1593 zwischen den drei Brüdern Busso, Henning und Christoph erhielt Busso die Lehnsgüter Carmzow und Baumgarten. (H.Pöller - Carmzow  1354 - 2004)

In der Kirche in Carmzow findet sich seine Grabplatte aus Sandstein mit Busso im Relief in Ritterrüstung, neben dem ritterlichen Schwert links findet sich in rechter Hand oben ein Stab als Zeichen der Würde als Amtshauptmann und Geheimer Rat. Über beiden Schultern sind die elterlichen Wappen Ramin und Eickstedt dargestellt, drei Spruchbänder laufen um die Darstellung herum mit Auskunft über seinen Namen, seine Ämter und seine Lehen sowie das Datum seines Todes  bzw. der Beisetzung.

 

  (Foto Autor Heinz Pöller)

 

2.   Henning,  der Kanzler im Herzogtum Pommern-Wolgast

      (aus dem Hause Boeck)

Henning v.Ramin, dritter Sohn des Christoph v.Ramin s.o., auf Boeck, Kasekow und Woltersdorf, gest. 1552)  und seiner Frau Anna v.Eickstedt.

geb. 1542,  gest. 20.9.1598 , (56 jährig), auf Boeck, Nassenheide, Neuhoff (Vorwerk). Fürstlich pommerscher Kanzler beim Herzog  in Wolgast. Verheiratet mit  I. Anna v.Holzendorff, II.  Agnes o. Christiane v.Küssow, ( 8 Kinder).

Er ist mit 13 Jahren an den Wolgaster Hof gekommen, war dort erst Diener und Aufwärter, zugleich studierte er Theologie, Jura und Politik. Er wurde offenbar sehr gefördert vom Herzog Casimir, studierte zuerst in Greifswald, dann in Wittenberg, ging auf Pilgerfahrt als Gefährte oder für den Herzog, nach Frankreich, England, Italien. Zurückgekehrt wurde er Hofrat und Hofmeister, Verwalter des Hofgerichtes. Später wurde er fürstlicher Kanzler bis an sein Lebensende, war 1594 noch Abgesandter auf dem Reichstag zu Regensburg.  Sein Leben endete anläßlich der Trauung seiner Tocher Mariam mit Ernst Ludwig v.Maltzahn am 20.9.1598, als er nach wenigen Worten seiner Hochzeitsrede vom Schlag getroffen wurde.

Copyright GStA PK

Siegel auf Urkunden des Kanzlers Henning um 1590 ff.  (GPStA PK I HA GR Rep. 48 Nr. 33)

 

3.   Otto  (der  "Jüngere"), der Kanzler im Herzogtum Pommern-

      Stettin        (aus dem Hause Krackow )

Otto v.Ramin, Sohn des Otto v.Ramin aus dem Hause Krackow (der "Ältere"), Rath (1541) und Kämmerer (1559) der Stadt Stettin, verheiratet mit Engel v.Steven, gestorben 1566.

Herr auf Krackow, Brunn, Günnitz, Petershagen. * 29.4.1536, gest. 18.2.1610. Hat in seiner Jugend an verschiedenen Universitäten in Deutschland und Italien studiert, wurde dann den jungen Herzögen Johann Friedrich, Bogislav (XIII.), Ernst Ludwig und Barnim (X.) als Hofmeister zugeordnet. Danach wurde er am Hofe des Herzogs Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel Hofrat. An diesem Hofe führte er zahlreiche diplomatische Gesandschaften an kaiserliche, königliche und kurfürstliche Höfe, wobei er nach eigner Aufzeichnung in 1 1/2 Jahren etwas 2000 deutsche Meilen gereist sei. Vom Kaiser wurde ihm das Palatinat   ( die "Hofpfalzgrafschaft") verliehen. 1571 Stiftsherr und von 1586 an Dekan im Dom-Stift zu

Cammin .

1677 am Hofe des Administrators des Erzbistum Magdeburg Joachim Friedrich von

Brandenburg.  Er wurde dann Kanzler des Herzogs Johann Friedrich in Stettin und blieb 18 Jahre

in diesem Amt. 1601 trug im Herzog Barnim erneut dieses Amt an, er verzichtete aber

altershalber und blieb angesehen als Nestor bei den Regierenden.

Mit seiner ersten Ehefrau Margarete v.Zozenow verheiratet 27.7.1587, hatte er 3 Söhne und 4

Töchter, von denen ein Sohn Otto und 3 Töchter frühzeitig verstarben. Die Tochter Engel

v.Ramin heiratete Adam v.Trampe auf Kehrberg. Die minderjährigen Söhne Brun-Otto und

Philipp-Ernst hatten ihren Onkel Alexander v.Ramin, Ratsherr, Kämmerer und Bürgermeister zu 

Stettin als Vormund. Nachdem Margarete am 4.11.1598 verstarb, heiratete er 1601 Ursula

v.Wachholtz, und hatte noch eine Tochter Ursula Margaretha.

 

   Copyright GStA PK

Siegel des Otto v.Ramin 1602 (GPStA PK VII HA Pommern 163)

 

 

4.   Jürgen Bernd ( Georg Bernhard), der Landrat

     ( aus dem Hause Boeck - sein UrUrGroßvater Friedrich kaufte Stolzenburg )

Jürgen Bernd v.Ramin,  einziger Sohn des Adam Friedrich v.Ramin, Hauptmann über Usedom, Wolgast und Rügen, und seiner Frau Agnese Beate v. Mellin.

Vor-Pommerscher bzw. königl. preuß. Landrat, Direktor des Randowschen Kreises, Herr auf Stolzenburg, Daber, Ramin, Schmagerow, Boeck B, Brunn, Pampow, Raminshagen, Jägersbrück, Lenzen.

Geb. 16.3.1696, gest. 24.4.1775 in Stolzenburg.  Verheiratet mit I. Elisabeth Eleonore v.Ramin a.d.H. Ramin geb. 3.4.1698, gest. 24.4.1727 im Wochenbett nach der Geburt des 8. Kindes. II. Beate Lucretia v.Schwerin (1 Kind früh verst.), gest. 1754. III. Tessina Agnes v.Ploetz, gest. 1763.

J.B. war ein ungemein tatkräftiger und umsichtiger Gutsherr, er brachte fast den gesamten Ramin´schen Besitz im Kreise Randow in seine Hand, nachdem er noch minderjährig seine Cousine Elisabeth Eleonore (s.o.) heiratete und schon jetzt das uckermärkische Retzin käuflich erwirbt.  Als er stirbt, führt der Prediger zu Stolzenburg, Johann Christoph Schütze, aus, dass der Verstorbene mit anfänglich wenig Vermögen zu einem seltenen Glück erhoben worden sei, er habe sich einer dauerhaften Gesundheit erfreut, er rühmt seine schöpferische Kraft, seine Geschäftigkeit und seinen Fleiß wie seine Tatkraft. Er war ein sorgfältiger Vater und Großvater, ein treuer Freund und ein unausgesetzter Besucher des Gottesdienstes. (s. H.Beckmann)

Er ist der Ahnherr aller heute lebenden Ramine. (Linie "Stolzenburg").

Jürgen Bernd besaß folgende Güter im Kreise Randow (dieser hieß daher auch der "Raminer Kreis"):  Stolzenburg, Nassenheide, Sonnenwald, Aalgraben, Günnitz, Hohen-Leese, Alt-Leese, Daber, Boeck (anteilig Boeck B mit v.Lepel, Boeck A seit 1720, verkauft für 6700 Taler), Neuendorf (wüste Feldmark), Schmagerow, Sparrenfelde, Ramin, Retzin, Pampow, Blankensee, Krackow A und B, Brunn , Kyritz (wüste Feldmark), Lebehn, Plöwen, Saltzow, Sonnenberg, insgesamt ca. 70 000 preuß. Morgen = etwa 17 - 128 ha.  (Pf. Lesko)

Gemälde aus dem Nachlass von Tante Adi geb. v.Ramin   -  möglicherweise könnte es sich um Jürgen Bernd handeln  ???  ( ggf. Korrektur-Hinweise erbeten !)

 

5.   Christian Friedrich, der Regierungspräsident

     (  aus dem Hause Boeck -Stolzenburg )

Christian Friedrich v.Ramin geb. 3.1.1714  in Ramin, gest.  9.2.1762,  auf Ramin, Sonneberg, Lebehn, Retzin, Schmagerow und Saltzow, vermählt Mai 1746 mit Anna Dorothea Margareta  Gfn. v.Schwerin, geb. 30.1.1731 in  Berlin, verst. 8.11.1787 in Schwerinsburg.

Er war der älteste Sohn des Landrates Jürgen Bernd v.Ramin, er starb leider schon vor seinem Vater. Chr.Fr. und Anna  hatten 7 Kinder. Er war unter dem pommerschen Statthalter August Wilhelm Prinz von Preussen neben Georg Christoph v.Wacholtz (1.) zweiter Regierungs- und Consistorial-Präsident von Pommern in Stettin. Er verfasste die handschriftliche Chronik des Geschlechtes v.Ramin (Landesarchiv Greifswald Rep.I. A.4 - 1c Nr. 1155-  s. bei Bodo Rennwanz - Raminer Adel).

 

                    

(Foto eines Original- Gemäldes im Besitz von Enzio v.Kühlmann-Stumm)

 

6.   Friedrich Ehrenreich, der Gouverneur und General

       ( aus dem Hause Brüssow )

Friedrich Ehrenreich v.Ramin geb. 10.4.1709 in Brüssow, gest. 2.12.1782 zu Berlin (unvermählt). Seine Eltern waren  Friedrich Ehrenreich v.Ramin auf Brüssow (geb. 1685, gest. 1764) und Maria Elisabeth v.Pfuel (geb. 1684, gest. 1754). Friedrich Ehrenreich war preußischer Generalleutnant, Generalinspekteur der Infanterie, Gouverneur der Residenzstadt Berlin von 1767 bis zu seinem Tode, Ritter des schwarzen Adlerordens und Träger des Ordens Pour le Merite, und Domprobst zu Cammin. Er wurde beigesetzt in der Gruft der Alten Berliner Garnisonskirche.

Er trat mit 16 Jahren in Anklam in das Infanterieregiment 25 in den preußischen Militärdienst als Gefreiterkorporal, wurde dort später Offizier. 1756 Batallionskommandeur im Range eines Obristwachtmeisters, 1757 Kommandeur des Regimentes 25 als Obristleutnant. 1759 - 60 Chef des  Regimentes 28 zu Fuß. Von 1760 an wiederum Chef des Regimentes zu Fuß 25 (Ramin Regiment). Raminsche Regimente waren preußische Infanterieeinheiten im Siebenjährigen Krieg 1756 - 1763. Ramin wurde wegen Wagemuts und Geschick zum Generalleutnant befördert, er stand in herausragender Gunst seines Königs und wurde 1767 Gouverneur von Berlin, er übte das Amt bis zu seinem Tode aus.

Er galt als ausgesprochener Frontsoldat von einer nicht zu übertreffenden Deutlichkeit und Grobheit ( Berliner Monatsschrift 7/1997, S.107 n. Wikipedia). Man sagt ihm nach, dass er nur sehr weniger Freunde innerhalb der Armee hatte, jedoch das Vertrauen seines Königs besaß und oft dessen Gast in Potsdam sein durfte. Neben dem General de la Motte Fouqué beschenkte ihn  Friedrich II. 1768 mit dem KPM-Service "mit natürlichen Vögeln und blau angespitztem Rand" im Wert von mehr als 1.000 Talern, dazu gehörte eine einzigartige Punsch-Terrine im "radirten Dessin", dies Service kam im Erbgang über seine Nichte Henriette Dorothea in den Besitz der Familie v.Heyden auf Schloß Kartlow, ein Großteil befindet sich heute als Dauerleihgabe im Demminer Regionalmuseum.

 

 

(Foto eines Stiches im Besitz von Dr.D.v.Ramin)

 

(Foto eines Stiches im Besitz v. Reinhard v.Ramin Berlin - von Johann Balzer )

7.   Jürgen,  der Reichstagsabgeordnete   (Wikipedia)

          ( aus dem Hause Boeck - Daber  )

Jürgen Friedrich Otto v.Ramin  geb. 23.4.1884 in Külz/ Kr.Naugard, 8.10.1962 in Ramholz. Am 10.7.1912  verheiratet mit Katharina  v.Arnim a.d. Hause Neuensund , geb. 27.6.1891 in Neuensund,  †  7.3.1976.

Gutsbesitzer, Rittmeister a.D., Kaufmann, Schriftsteller, Jouranalist und völkisch- nationalsozialistischer Politiker, MdR 1924 (Weimarer Republik). Verlor 1928 seinen Grundbesitz  (in  Külz ?). Danach wohnhaft in Berlin-Nikolassee am Schlachtensee, Marinesteig.

 

         

Jürgen Friedrich Otto v.Ramin

( Foto unbekannter Urheberschaft / Internet)

 

8.  Alfred, der Bürgermeister der Spargelstadt Beelitz

       ( aus dem Hause Boeck - Daber )

Alfred Waldemar Siegfried Friedrich Rudolph v.Ramin , zweiter Sohn des Roderich Alwin Friedrich v.Ramin, Rittergutsbesitzer zu Jarchow und Lebbehn, Hauptmann a.D. und der Helene geb. Frein von Neukirchen gen. v.Nyvenheim,

geb. 23. Februar 1880 in Jarchow, Kreis Kolberg, gest.  10.April 1922 in Düsseldorf. Studium an der Fr.Wilhelm Universität zu Berlin. Promotion zum Dr.jur. in Leipzig 1910 (Dissertation : "Die Eigenschaft als Rittergut in Preußen in ihrer rechtlichen Bedeutung historisch entwickelt."  Bibliographie der Deut. Hochschulschriften zur Rechtsgeschichte  1885-1945.)

Königl. preuß. Major der Reserve, 1907 Regierungsreferendar, wurde am 23.September 1909 zum Bürgermeister der Stadt Beelitz / Mark Brandenburg gewählt. Ehrenritter des Johanniter Ordens 1914, Kriegsteilnehmer als Rittmeister an der Masurenschlacht in Ostpreußen, Verwundung am 20. September in der Schlacht bei Smorgon an der Wilija östlich Wilna Durch Schrapnellschuß an der linken Kopfseite, Eisernes Kreuz 1915. Am 12. Juni 1919 Rücktritt vom Amt und Pensionierung, als Anhänger des früheren (wohl kaisertreuen) "Regimes" kam er wohl mit der neuen in Mehrheit sozialdemokratischen Stadtverordnetenversammlung nicht mehr klar. (Beelitzer Zeitung vom 13.Juni 1919.)

 

9.  Der "Raminer" Familien - Genealoge Pfarrer Max  Lesko

Max Adolf Eduard  Lesko, Pfarrer, geb. am 17. Jan. 1863 zu Lampersdorf (Zaborów) Kr. Steinau /Schlesien, er wurde am 18.3.1891 in Breslau ordiniert, war dann Pfarrvikar in Bad Salzbrunn (Szczawno-Zdrój) / Niederschlesien. Später Pfarrer in Langen und in Kolkwitz bei Cottbus, wurde dann am 7.12.1916 als Pfarrer nach Blankensee berufen, hier tätig bis 1927. Danach Pfarrer in Gildenhall bei Ruppin. Schließlich ab 15.9.1927 als Pfarrer in Berlin - Neukölln bis zu seiner Emeritierung am 1.5.1933. Danach lebte er in seinem Ruhestand in Berlin-Schmargendorf (Wilmersdorf).

Am 10.10.1891 heiratete er Ida Agnes Elisabeth Nauck, geb. am 26.11.1871 in Domanze bei Schweiditz, diese verstarb am 14.11.1945 in Leislau /Thüringen nach einem Unfall (sein ausführlicher Nachruf auf seine verstorbene Gattin in der Familien-Bibel im Besitz seiner Urenkelin Clara van Dawen). Somit lebte er noch nach 1945 in Berlin.

Pfarrer Max Lesko ist der Verfasser dreier umfangreicher maschinenschriftlicher  Bände zur Familiengeschichte der Ramine, erstellt nach Recherchen im Stolzenburger und Brunn-Günnitzer Schloßarchiv und unter Verwendung weiterer Quellen 1935 - 1938. (Siehe auch unter Literatur). Ergänzt durch zahlreiche handschiftliche Ergänzungen und Korrekturen.

10.  Glossar

Bemerkenswerte Nennungen von Familienmitgliedern in der Historie bzw. Literatur/Kunst :

Im Gothaer Taschenbuch Uradel 1905 wird aufgeführt :

Tochter Adelaide v.Ramin,  geb. Stolzenburg 1791, † Breslau 14.7.1813

(Tochter des Jürgen Bernd Wilhelm v.R und der Wilhelmine Amalie Juliane Gfn. v.Haacke) als Hofdame der Prinzessin Friederike von Preussen.  In Betracht kommt hier evtl. Prinzessin Friederike, Tochter von Friedrich Wilhelm II. (1769 - 1820), spätere Herzogin von York ?)

Aus der Theater - Literatur :

Heinrich v.Kleist  :  "Der Prinz von Homburg"

Erster Akt / Vierter Auftritt :  5 mal wird die Hofdame Ramin genannt, ohne dass diese einen Auftritt hätte. Hier wie im 5. Auftritt wird je zweimal Ramin genannt, der offenbar bereit steht, die Kurfürstin "Elisa" (Louise Henriette ) und die Nichte Natalie Prinzessin von Oranien begleitend vor den Schweden in Sicherheit zubringen, indem er mit Wagen und dreißig rüstigen Reitern bereit steht.

 

                                      Die Johanniter Aufschwörungstafeln

 

Unter den Archivalien des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz befinden sich 1260 Johanniter-Aufschwörungstafeln, die zwischen 1691 und 1810 für Ritterschafts-Anwärter der Ballei Brandenburg erstellt wurden.

Die Aufschwörungstafeln gehören zu der schriftlichen Überlieferung des Johanniter-Ordens, die nach der Säkularisierung der Ballei Brandenburg im Jahr 1811 in das Geheime Preußische Staatsarchiv gelangte. Die Tafeln sind Teil der Bewerbungsunterlagen, mit denen Adlige im 18.Jahrhundert um Aufnahme in den Johanniterorden und um Anwartschaft auf eine in der Ballei Brandenburg gelegene Kommende nachsuchten. Es handelt sich um großformatige Pergamentbögen, auf denen die Wappen der Vorfahren des Bewerbers in aufsteigender Reihe bis in die vierte Ahnengeneration von Hand in Farbe aufgezeichnet sind und die Rechtmäßigkeit seiner Angaben von vier adeligen Standesgenossen mit Unterschrift und Siegel beschworen sind. Einem Beschluß des Ordenskapitels der Ballei Brandenburg von1693 zufolge hatte jeder, der als Ritter in den Johanniterorden aufgenommen werden wollte, durch eine solche Aufschwörungstafel seine Abstammung aus dem deutschen Adels nachzuweisen. Unter den Bewerbern finden sich Vertreter aller Adelsfamilien, die im 18. Jahrhundert einflussreiche Positionen im preußischen Hof-, Staats- und Militärdienst innehatten. (GStA PK)

Mehrere Mitglieder der Familie v.Ramin waren Ritter des Johanniterordens – zwischen 1812 und 1852 war der Orden säkularisiert und nur ein preußischer Verdienstorden, 1852 wurde er wiederhergestellt.

 

Aufschwörungstafel des Moritz Friedrich Carl v.Ramin  1796

GStA PK X. HA Brandenburg,  Rep. 9  Johanniter Orden  Nr. 1069 © GStA PK / Vinia Rutkowski

 

 

 

 

 

 

 


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