Güter und Besitzungen des Stammes  Boeck und Daber // Stolzenburg  

 

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Die Rittergüter Boeck, Daber und Nassenheide waren im gesamten Mittelalter gemeinsamer Besitz der "gelben Linie" des Geschlechtes v.Ramin.

Im Jahre 1412 befanden sich das Anwesen Boeck (Böke) mit dem See Niendorp, die Hälfte des Sees Krintz, die Dörfer Sonnenwald, Blankensee, sowie die Zinsabgaben aus den Dörfern Daber, Kasekow und 16 Hufen Land beim Dorf Plöwen als Lehen im Besitz Friedrichs von Ramin ("tor Böke", 1412, 1446, 1449). Er ist somit der Stammvater der Boeck´schen ("gelben") Linie.

                               Boeck  ,  heute poln.  Buk 

Schriftlich erwähnt wurde die Ortschaft Boeck erstmals 1284, vermutlich als Dorfgründung "in villa boken" vom Herzog Bogislaw IV. gestiftet an das Marienstift Stettin zu dessen Unterhalt. (K.Kalita-Skwirzyńska, M.Opęchowski)

Die Landtags- und Kreistagsfähigen Rittergüter Boeck und Nassenheide cum pertinentiis bildeten lange Jahrzehnte einen Güterverbund, den sog. Gutsbezirk (seit 1820).

1507 wurden Bartold, Busso und Friedrich v.Ramin durch Lehnbrief im Besitz bestätigt.

Im Jahre 1551 bestätigte Herzog Philipp den Besitz der Familie in Boeck zusammen mit dem einiger Vorwerke (in Aalgraben, Sonnenwald, Habichtshorst, Laak, Neuhof, Marienthal, Fuchsloch, Grunewald sowie im Dorf Plöwen). Der Besitz wurde unter den Brüdern Christoph und Friedrich - sowie den Vettern Friedrich der Lange und Jacob - aufgeteilt, sie waren die Söhne des Busso v.Ramin  (* um 1460, † um 1529) auf Boeck , Daber und Kasekow, Rat und Kanzler in Stettin.  Christoph v.Ramin (*1503 , †1552) erbte Boeck, während Friedrich Daber erhielt und später 1544 seinen Besitz um Stolzenburg erweiterte, das dann zum Stammsitz eines neuen Zweiges der Familie wurde. 1571 erhielten erneuerte Lehnbriefe Christophs Söhne Busso, Bartold und Henning (fürstlich Wolgastscher Kanzler † 20.9.1598) sowie des "Langen Friedrich" vier Söhne.

Das Rittergut ist im 17. Jahrundert örtlich in zwei selbständige Rittergüter geteilt gewesen, a. und b.; Teile von Boeck (Teil a) gingen bereits 1654 für 6400 Thaler an den schwed. Stettiner Landmajor Jürgen van Leuwenborg, wurden dann später 1720 für 6700 Thaler an den Nachbarn Otto Gustav v.Lepel verkauft, da sie ohnehin wegen eines Darlehens an ihn verpfändet waren. Weiterhin verkauften schließlich Generalleutnant Friedrich Ehrenreich v.R  seinen Anteil an Boeck,  Jürgen Bernd v.R Blankensee b. sowie Fr. Ehrenreich 8 Hufen-Anteile an Plöwen (Vorwerk Wilhelmshof) an Otto Gustav v.Lepel. (Berghaus.  K.Kalita-Skwirzyńska, M.Opęchowski  sowie O.M. v.Lepel). Damit erlosch die Linie derer von Ramin auf Boeck und Nassenheide

Heute existiert das Gutshaus Boeck nicht mehr, der Gutshof befindet sich in Privatbesitz, das Herrenhaus zusammen mit den Wirtschaftsgebäuden wurde nach dem Krieg abgerissen. (K.Kalita-Skwirzyńska s.o.).

   Kirche in Boeck  2016 (©  Dr.v.Ramin)     Kirchen Ostseite in 2016

 

                                                             Blankensee   

Kirchdorf und Pfarrort. B. ist stets ein Lehn der Ramine gewesen, und zwar der Boeckschen Linie, 1412 wurde Friedrich v.Ramin, genannt "thor Böke", ausser mit mehreren Ortschaften mit ganz Blankensee belehnt  (Berghaus). 1720 kauft Otto Gustav v.Lepel die Hälfte des Dorfes, Blankensee b, für 1000 Gulden Stettiner Währung von Landrat Jürgen Bernd v.Ramin. Dieser Teil kam später zur Familie Henckels v.Donnersmark. Blankensee a blieb offenbar noch länger im Raminschen Besitz. Das Patronat über die Blankenseer Kirche übten die Gutsherrschaften von Stolzenburg (für Blankensee a) und Nassenheide (für Blankensee b) gemeinschaftlich aus.

 

 

 

                                                            Daber ,  heute  poln.  Dobra 

Ebenso wie in Boeck (Buk) weisen in Daber (Dobra) deren Namen auf slawische Wurzeln, auch wurden Siedlungsüberreste und Gräber als Spuren slawischer Siedlung nachgewiesen. Im 14. Jahrhundert erwarb das Geschlecht derer von Ramin, Stammsitz in der Ortschaft Ramin,  mehrere Ländereien in der Gemeinde Daber, damit auch die Dörfer Boeck und Daber.   (K.Kalita-Skwirzyńska, M.Opęchowski).
 
Damals spaltete sich das Geschlecht in zwei Stammlinien, die "braune" Linie (Stammsitz in Ramin und Besitz im Dorf Krackow) und die "gelbe Linie" (Stammsitz in Boeck und Besitz von Daber sowie Nassenheide). Als Stammvater der gelben Linie gilt der 1412, 1446 und 1449  in Urkunden erwähnte Friedrich v.Ramin  "tor Böke" (dto., Pf.M.Lesko) 
Bereits 1507 erhielten die Brüder Bartelt und Busso v.R den Lehnsbrief (s.o.) und teilten die Güter so, dass Busso (in Urkd. 1496 -1523) neben Böck 1/2 Daber und auch Kasekow erhielt.

Die erste Kunde von Daber stammt aus dem Anfange des 14.Jahrhunderts, in Form von Hebungen aus dem Dorfe Dobere (slawisch Dobro), für die Herzogs-Enkelinnen im Jungfrauen-Kloster zu Stettin.

1610 kaufte Heinrich v.Ramin auf Ramin einen Teil von Daber von seinem Vetter Matthias Friedrich v.R , 1618 den anderen Teil vom Vetter Bartelt v.Ramin.

1698 gelangte ein Teil von Daber (wieder) an die Boeck´sche Linie der Raminschen Familie: laut des Lehnsbriefes zu Stockholm vom 18.4.1698 erhielten Bogislaw Ernst v.Ramin, sein Bruder Bernd Ludwig v.R. und deren Neffe Jürgen Bernd v.R. und seine männlichen Nachlommen Daber zu neuem Lehen. (H.Berghaus). Wahrscheinlich waren aber die o.g. Hebungen bereits nach der Reformation in den Lehnsbesitz des Raminschen Geschlechte übergegangen, sodass sich die Familie bereits zu Ende des 17.Jh. im Besitz von ganz Daber befand (ebendort). Durch Gesetz vom 2.3.1850 und Capital-Zahlung an das Domainen-Rentamt Stettin wurde das Rittergut Daber ein völlig freies und unbeschränktes Besitztum der Ramine (Allodial-Gut),  Provinzial-Landtags- und Kreistagsberechtigtes Lehn-Rittergut (H.Berghaus). Seit 1859 ist der Landrat Carl Rudolf Friedrich Eduard v.Ramin durch Erbschaft von seinem Neffen Albert Friedrich Constantin Besitzer von Daber. Nach seinem Tode erbte sein ältester Sohn Max Ferdinand Albert das Gut, mit ihm endet die Reihe der Ramine, welche seit über 400 Jahren auf Daber gesessen hatten. Nach dessen Tode wurde dieses alte Raminsche Lehngut  1899 von der Landbank angekauft und parzelliert.  (Pf. M.Lesko). Heute existiert das Gutshaus nicht mehr., es wurde 1969 abgerissen. (Kalita-Skwirzyńska / Opęchowski)

 

 

                                                        
 
                                        Die Kirche in Dobra heute  mit dem Glockenstuhl          
 

            

 

  Kirche in Daber mit der Raminschen Glocke   (B.Zbonikowska)
 

Ehem. Gutshaus Daber , Fassade aus dem 18. Jhd. (©. Kalita-Skwirzyńska/M..Opęchowski).

 

                                          Nassenheide , heute  poln.  Rzędziny

                                          Nassenheide , heute  poln.  Rzędziny

 

Nassenheide war im gesamten Spät-Mittelalter in den Händen der Familie v.Ramin. Bereits seit 1412  war Friedrich  v.Ramin („thor Böke“) Besitzer von Nassenheide zusammen mit Boeck , 1507 ging der Besitz an Busso v.Ramin. Er gehörte zur gelben Linie zusammen mit Boeck und Daber.

Nach den schweren Schäden und Verwüstungen an den Gütern  und Verlusten von Einwohnern durch den dreißigjährigen Krieg verkauften die Ramine das Gut Nassenheide ebenso wie Boeck 1654 an den schwedischen Oberbefehlshaber der Stettiner Garnison, Major Georg (Jürgen) von Löwenborgk : Cession cum omnibus pertinentiis (Berghaus).

Zuvor war dieser Teil Pommerns nach dem Tod des Herzogs Bogislaw XIV. an Schweden und die Königin Christina gefallen, die sich dann nach einer anderen Quelle von Böck und Nassenheide trennte und beide dem Major v.Löwenborgk schenkte (Kalita-Skwirzynska). 1678 geht Nassenheide auf den kgl. Schwed.Rittmeister Philipp Ernst v.Hayn über, später an den Major Theophilus Michaelis, der an den Folgen der Verwundung in der Schlacht bei Poltawa stirbt. Generalmajor und Kommandant der Festung Küstrin Otto Gustav v. Lepel erwirbt 1720 von den Angehörigen das Gut Nassenheide zusammen mit Teilen von Boeck. (v.Lepel).

 

 

 

 

Nassenheide blieb im Besitz der gräfl. Familie v.Lepel bis 1826, als der gräfl. Zweig der Familie im Mannesstamm erlosch und der Besitz auf die Enkel teils in der Gräfl. Familie v.Henckell und Donnersmarck sowie teils in der Familie v.Schmeling überging.

Nebenbei : Nach Pfarrer M.Lesko: der Landrat Jürgen Berndt v.Ramin (1593 - 1775) brachte fast den gesamten ehemaligen Raminschen Besitz im Kreise Randow wieder in seine Hand. Nur eins ist ihm nicht gelungen, das altväterliche Stammlehen der Ramine Boeck-Nassenheide, welches infolge des Concurses seiner Vettern 1720 in den Besitz der gräflichen Familie v.Lepel gekommen war, trotz dreissigjährigen Prozessierens wieder zu erlangen.

1872 kaufte das Gut Graf Harry v.Arnim, Ehemann der britischen Schriftstellerin Elisabeth v.Arnim. Es blieb v.Arnim´scher Besitz bis 1910. Das Schloss wurde am 17.8.1944 nach einem Luftangriff auf Stettin durch einen zurückfliegenden Bomber, der seine restliche Bombenlast abwarf, völlig zerstört.

 

                    

 

                    

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                                      Sparrenfelde , heute  poln. Skarbimierzyce 

Sparrenfelde liegt 5 km westlich von Stettin, wurde 1243 erstmalig erwähnt (Albertus de Sparrenfelde), die Kirche im Jahre 1286. Anfang des 14.Jahrhunderts gehörte es der Familie v.Brakel, dann derer v.Wussow. 1591 verpfändete Adam v.Wussow Sparrenfelde an die Brüder Christoph, Busso und Henning v.Ramin. Abgesehen von kurzen Unterbrechungenn blieb das Dorf mindestens bis 1754 im Besitz der Familie v.Ramin: Landrat Jürgen Bernd erwarb es von Generalfeldmarschall Adrian Bernhard v.Borcke 1725 und erhielt Lehnsbriefe 1729  und 1743, überließ es jedoch 1746 dem Hauptmann Detlof v.Ploetz. Von dessen Witwe löste es J.B.´s Sohn Landrat Bogislav Carl v.R 1754 wieder ein.

Später wurde es an den Margrafen Friedrich von Schwedt verkauft. Weitere Daten und Abbildungen siehe K.Kalita-Skwirzyńska u. M.Opęchowski -  Dobra i okolice  S.224 ff.  

Von Brüggemann wurde Sparrenfelde 1779 nur als Vorwerk geführt. Später führt es Berghaus 1865 als Allodial-Rittergut (seit 1781) mit allen ritterschaftlichen Ehrenrechten.

Das Herrenhaus mit der historischen Gutsanlage ist noch heute erhalten, erbaut nach 1790 unter Gustav v.Stockhausen. Sparrenfelde wurde später Ortsteil des Dorfes Neuenkirchen, 1939 wurde es von der Stadt Stettin eingemeindet. Heute gehört es zu der polnischen Landgemeinde Dobra.

 

                                               Stolzenburg ,  heute poln.  Stolec  

Stolzenburg soll n. Pfarrer Lesko in den Urkunden erstmalig 1280 erwähnt und von einem Ritter Alricus de Stoltenborgh gegründet worden sein. Um 1300 wurde das Dorf unter unklaren Umständen von den Rittern von Blankenburg übernommen. 1544  verkaufte ein Asmus v.Blankenburg, erbgesessen zu St., den Besitz Stolzenburg an Friedrich v.Ramin (belegt 1535, 1538, kgl. dänischer Obermarschall , pomm. Landrat, verheiratet mit Hippolyta v.Güntersberg), Sohn des Busso v.Ramin ( ca. 1460 – 1529), nachdem die v.Ramin schon benachbart Nassenheide, Boeck und Daber sowie Baumgarten (Uckermark) besaßen.  Dazu gehörten die drei „wüsten“ Feldmarken Gorin ( später Glashütte),  Lenzen und Pampow.  Friedrich  war offenbar von 1544 – 1588 Besitzer ( † 1588), danach teilten sich die Söhne und Brüder Friedrich (†1642) und Kaspar in die Besitzung, während der (älteste?) Sohn Jürgen Daber erhielt und die Tochter Elisabeth den Hinrich v.Ramin auf Ramin, Schmagerow, Retzin, Lebbehn, Saltzow und Sonnenberg ehelichte.

Nach Berghaus gehörten zu Stolzenburg um 1865 zehn Vorwerke : Bönninghshorst, Habichtshorst, Jägerbrück, Laak (Anteil), Lenzen, Ludwigshof, Neuhaus, Raminshagen, Seeberg, Zopfenbeck.

Kaspars Anteil erbte der Schwiegersohn Christian Sigismund v.Schack (Ehemann der Tochter Anna v.Ramin), er ging ca. 1660 in Konkurs (?). Die Witwe Anna und der gemeinsame Sohn Hans Christian v.Schack gründeten zusammen mit Berndt Otto (s.u.) 1662 die Glashütte in Gorin.

Friedrichs Anteil am Stolzenburger Besitz ging dann auf seinen Sohn Berndt Otto (†3.1.1682) über, danach erhielt dessen zweiter Sohn Bogislaw per Los den Stolzenburger Anteil. Er verzichtete aber und überließ seinem älteren Bruder Adam Friedrich (*1663, †1697), schwed. Hauptmann über Usedom, Wolgast und Rügen, seinen Anteil für 18535 Taler. Hans Christian v.Schack († 1700) hinterließ nur zwei Töchter. Seine Witwe  Amalia Katharina (von Brink) verkaufte ihren Anteil an Fr.W.von Versen, dieser verkaufte 1718  an die Stettiner Familie Schack.

                       

 

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        Weitere Stolzenburger Geschichte:

Adam Friedrichs Sohn Jürgen Berndt,  geb. 1693 , gest. 1775, der nachmalig über 10 Jahre Landrat des Randower Kreises war, erbaute dann das barocke Herrenhaus  1726 - 28 . ( Ein Umbau erfolgte Endes des 18.Jahrhunderts  (1771) sowie Anfang des 20.Jahrhunderts, sodass die ursprüngliche Raumstruktur und Ausstattung verloren ging.) Im Tympanon wurde das Familienwappen als Doppelwappen (Allianzwappen/Ehewappen) plaziert, es symbolisierte die Vereinigung der Zweige der "brauen" und der "gelben" Linie :  Jürgen Berndt Ellisabeth Eleonore v.Ramin aus dem Hause Ramin,  geb. 1698, gest. 1727 im Wochenbett nach der Geburt des 7. Kindes (1.Ehe), Tochter des Erdmann Christian Friedrich v.Ramin auf Ramin, Brunn und Petershagen (geb. 1661, gest. 1728).  Jürgen Berndt ist zugleich der Stammvater des einzigen noch heute florierenden  "Stolzenburger Astes" der "gelben Linie".s.o.

Jürgen Berndt erhielt sein Stolzenburger Erbe erst, nachdem er volljährig wurde. Er kam dann nach dreijährigem Prozeß 1718-21 durch Vergleich in den Besitz des v.Versen/v.Schack´schen Anteils an Stolzenburg. Er erwarb dann weiterhin als Agnat des verstorbenen  Bruders von Erdmann Christian, Carl Otto v.R , der erbenlos verstarb, Brunn und Petershagen, tauschte Ladenthin gegen Sparrenfelde ein, kaufte vom Schwager Jürgen v.Grevenitz (Ehemann seiner Schwägerin Maria Lowysa, Schwester der Elisabeth Eleonore) Saltzow, Schmagerow, Sonnenberg und den pomm. Teil von Retzin, von Ltn.v.Baseler die Güter Kyritz und Lebbehn. Es gelang ihm nur nicht, trotz langen Prozessierens,  vom Grafen v.Lepel Nassenheide zurück zu erwerben.

Weiterhin ließ er von 1731-35 eine neue Kirche in Stolzenburg erbauen, wohl nach der Zerstörung des Vorgängerbaus im Nordischen Krieg 1700.

 

Im Testament wurde von Jürgen Berndt sein 6. Sohn Otto Ludwig als Erbe eingesetzt, dieser starb jedoch wenige Monate nach Jürgen Berndt. Dessen Sohn Jürgen Bernd Wilhelm  folgte nach Erreichen der Volljährigkeit als Erbe. Als begeisterter Reiter verunglückte er 1792 bei einem Galopp tödlich, 28 Jahre alt. (Aber: nach Pfarrer Lesko und dem Stolzenburger Kirchenbuch verstarb er an der Auszehrung/Schwindsucht !?). Seine Ehefrau Wilhelmina Amalie Juliane geb. Gräfin von Haake errichtete ihm zu Gedenken die noch heute vorhandene Grabstele im Kirchhof von Stolzenburg. Sie hatten keinen männlichen Nachkommen. Erbe wurde sein jüngerer Bruder  Friedrich Karl Ludwig, dieser starb 1794 29jährig und wurde als der letzte Ramin auf Stolzenburg in der Krypta der Stolzenburger Kiche bestattet, zusammen mit seinem 11 Wochen altem Sohn Carl Friedrich Ludwig. Friedrich Karl Ludwig vergeudete  das Vermögen anstatt es zu mehren. Güter und Vorwerke wurden verkauft. 1858 hatten noch fünf Ramine,  1862 schließlich noch vier Ramine Eigentumsansprüche.

1869 fiel die Entscheidung, den gesamten Besitz zu verkaufen, an den westfälischen Bergwerksbesitzer H.Herrmann. Dieser verkaufte nach 3 Jahren an eine AG, die das Gut ausbeutete. Um einer Zwangsversteigerung zu entgehen wurde 1892 ein Teil der Ländereien verkauft, den Rest mit Stolzenburg und Gorin selbst erwarb August Diestel. 1905 verkaufte er Stolzenburg an Hans Lentz. Dieser verkaufte dann nach 10 Jahren, so erwarb 1915 Frantz Stock das Gut und Schloß und baute Schloß und Park aus.  (Kalita-Skwirzyńska,K. u. M.Opęchowski).

 

              Kirche im Jahre 2018                          

          

 

                                                                                                                                         

       

              Kirche in Stolzenburg vor 2018                             Grabdenkmal Jürgen Bernd Wilhelm gest. 1792

 

              

            Portal nach Restauration 2018

                                 

 

 
 

                                   Dorfkirche Stolzenburg einst  -  aus Stolec Rzedziny Legi

 

    Stolzenburg heute im Spätsommer 2018

 

 

 

                                                

 

                           Glashütte  , früher  Gorin, Vorwerk Chorin 

 

  Die "grosse Wanne" erbaut 1897,

                                                                                                     auf einer alten Ansicht

Das frühere Vorwerk Gorin, heute der Ort Glashütte, war umgeben von den Naturschutzgebieten Gottesheide mit dem Stolzenburger Schloßsee, dem Lenzener Seebruch und Wilden Moor und dem Landschaftsschutzgebiet Pommersche Boddenküste.  Wegen reicher Vorkommen an Sand, Mergel und Pottasche war es wie geschaffen für die Herstellung des sog. "Grünen Waldglases", zudem gab es reichlich Brennholz und später seit Mitte des 18.Jahrhunderts auch Torf als Brennmaterial. Otto Berndt v.Ramin und sein Vetter Hans Christian v.Schack gründeten 1662 hier die Stolzenburger Glashütte und schlossen mit den Gebrüdern Zenker eine Pachtvertrag. Die Glashütte florierte wegen guter Nachfrage nach dem grünen Glas, die 1897 eröffnete Randower Kleinbahn Stettin - Neuwarp  trug mit ihrem Bahnanschluß -  Stolzenburger Glashütte - dazu bei, wie zuvor schon der Transport über den Prahmgraben mittels getreidelter Prahmen zur schiffbaren Randow, auf dieser bis nach Ückermünde.  Als 1929 jedoch die Glashütte unter ihrem letzten Besitzer August Diestel wegen der zunehmenden Konkurrenz der Großkonzerne verkauft und gezwungen wurde, ihren Betrieb einzustellen, verlor damit auch die Bahn ihren wichtigsten Güterkunden. Heute findet sich in der Heimatstube von Glashütte ein Museum zur Geschichte des Ortes und der Glasproduktion, mit einem Modell der alten Glashütte, mit Wandbildern und zahlreichen historischen Waldglas-Ausstellungstsücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

                                     

 


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