Güter und Besitzungen des Stammes  Brunn      

 

Die Linie Brunn des Stammes Boeck - Stolzenburg  stammt ab vom 4. Sohn des Landrats Jürgen Bernd v.Ramin, dem  Major Jürgen Wilhelm v.Ramin, *  Stolzenburg 27.1.1721,   †※ gefallen bei Kunersdorf 12.8.1759.               

 

                                                      Brunn   poln. Bezrzecze  

                                                                       und

                                                      Günnitz     poln.  Gunice 

Die ehedem Stolzenburger Holzung , die Günnitz, zufolge Lehnsbrief vom 26.2.1743 ein Raminsches Lehnstück, wurde 1776 nach dem Tode des Landrats Jürgen Bernd zum Gute Brunn gelegt.                                  

 

    Herrenhaus  Brunn  aus

                                                                                                                      Dobra i Okolice

 

Brunn erscheint in der pommerschen Geschichte erstmalig unter dem Namen „Brunneke“ als Landbesitz der Collegiatskirche zu St.Marien in Stettin , 1266 vom Herzog Barnim pfandweise verliehen. In einer Urkunde vom Jahre 1336, welche die Bestätigung aller Capitelgüter durch Herzog Otto I. enthält, wird der Ort als Landbesitzung zum ersten Male „Brunne“ genannt. 1480 erteilte Herzog Bogislav denen von Lindstedt auf Hagen die Erlaubnis, das der Stiftskirche verpfändete Brunn einzulösen und als erbliches Eigentum zu besitzen. Am 26.7.1585 kaufte der Pommern-Stettinsche Kanzler Otto von Ramin ("der Jüngere") auf Krackow und Petershagen (* 29.4.1536, † 18.2.1610) von den von Lindstedt das Gut sowie alle Gerechtigkeiten und vertauschte den ihn vom Herzog verliehenen alten Bischofsitz zu Stettin gegen den Glambecksee. Die Belehnung erhielt er vom Herzog Ernst Ludwig am 3.11.1585.

1880 wurde das Schloss Brunn von dem Geh.Regierungsrat Otto Friedrich Gebhard v.Ramin (* Wartin 15.7.1815, † Brunn 5.7.1882) im englischen Tudor Stil renoviert, im Jahre 1883 (Urkunde vom 26. Mai 1883 GPStA  I HA Rep. 84 a) wurde das Gut fideikommissarisch mit dem Gutsanteil Günnitz A verbunden.  Der Gutsteil Günnitz B wurde erst durch Nachstiftung mit Urkunde vom 17.4.1911 in das Fideikommißvermögen einverleibt (ebd.). Am 27.Dez. 1926 verzichtete der Fideikommißbesitzer Rittmeister a.D. Eberhard v.Ramin (Enkel des Otto v.Ramin) auf das Fideikommiß. Es fiel damit an seinen Sohn Barnim (s.u.) und wurde gemäß Zwangsauflösungsverordnung vom 19.11.1920 zu dessen Hand freies Vermögen (ebd.).

Im 2. Weltkrieg wurde  die Schloßbesitzung Brunn an Karl v.Schöning-Klemmen und Ria v.Schöning verkauft. Der letzte Ramin´sche Herr auf Brunn und Günnitz war Barnim Friedrich Ludwig Erdmann v.Ramin, (*24.1.1911, Rittmeister d.R.) verheiratet mit Gustava geb. v.Hagen. Er kehrte aus dem Kriege als vermißt in Russland ( † im März 1945) nicht zurück. Gustava fand nach ihrem Tode ihre letzte Ruhe im Premslaffer Familiengrab der Hagen in Wasbüttel bei Gifhorn, in der Gedenkstätte auf dem Waldfriehof in Günnitz wurden beider Namen auf einem Gedenkstein eingraviert. Diese Gedenkstätte ließ Dr.Ludwig v.Ramin mit Unterstützung der Polnischen Forstverwaltung (Stettin) wieder herrichten.

Das Schloss Brunn wurde offenbar im Rahmen der Luftangriffe auf Stettin 1945 zerstört und später abgerissen, heute befindet sich auf dem Gelände eine neue große Siedlung. Auch Günnitz ist heute wüst und verschwunden. (Pf.M.Lesko / Dr.Hans-Gerd v.Hagen - in Dt.Adelsblatt Nr.2, 28 Jhg., 1989 sowie K.Kalita-Skwirzyńska, M.Opęchowski).

 

 

      

 

 
                                                                   

           

                                    

                                                               Wartin

Südlich von Penkun gelegen, war das Rittergut Wartin ursprünglich ein Lehnsgut der Familie von Blankenburg, dann der von Ramin. Christoph von Ramin findet sich 1597 als Besitzer.  (Alfeld u. Lange - Wartin S. 25). Bertold Friedrich von Ramin zedierte 1699 (1695) sein Lehnsrecht zugunsten des Landrates Christoph von der Osten, der nicht nur den Raminschen Teil, sondern auch einen kleineren  Anteil des Majors Carl Heinrich von Wussow übernahm und seit 1704 ganz Wartin besaß. Ihm folgte sein Sohn Joachim Bernd von der Osten (1717). Seine Kinder verkauften das 1778 allodisierte Gut im Jahre 1785 an den Hauptmann Friedrich Berndt Georg von Ramin. Dann gelangte Wartin 1844 an Carl Friedrich W. Rösecke. ( H.Sieber). Der letzte Gutsbesitzer war Hauptmann Bruno Böttger seit 1905 . Er verkaufte das Gut im Jahr 1928 an die Siedlungsgesellschaft für innere Kolonisation, es wurde zersiedelt und es enstanden 70 Bauernhöfe, 18 Arbeiterstellen und 2 Handwerkerstellen (Schmiede und Stellmacherei). (Alfeld u. Lange s.o.). 1933 befand sich im Schloss eine NS-Gauführerschule.

Heute ist der Besitzer die Stiftung  Collegium Wartinum des Vereins Europäische Akademie Schloss Wartin, bewohnt und verwaltet von den Professoren Mengel und Elworthy, die es für wissenschaftliche und künstlerische Tagungen und für Studienwochenenden mit Ihren Studenten nutzen.

 

                                                    

 

                         Herrenhaus Schloss Wartin  -   Sammlung A.Duncker
 
 
 
                 Schloss Wartin  2012  ( Autor Florian Koppe )

                                                               Radewitz 

Allodial-Rittergut  bekleidet mit der Provinzial-Landtags- und Kreistags-Standschaft (Berghaus). Als über das Vernögen der gräflich Hackeschen Familie der Concurs ausgebrochen war, kam auch Radewitz zum öffentlichen Verkauf. Im Wege der Zwangsversteigerung wurde es 1836 erworben von Hans Carl Ludwig v.Ziethen, *Wildberg 9.6.1808, † Radewitz 20.9.1866, kgl. preuss. Hauptmann a.D., verheiratet 27.9.1838 mit Auguste Wilhelmine Mathilde v.Ramin, * Brunn 23.2.1818, † Radewitz 2.6.1866                     

 

                                                              Damitzow 

Damitzow ist gelegen am Schloßsee bei Tantow.
1248  urkundlich erwähnt in einer Urkunde,  in der Herzog Barnim I. dem Kloster Walkenried den Hof Damitzow mit 54 Hufen und das Feld Radekow mit 36 Hufen verleiht. Später nach der Reformation fiel der Klosterantheil an den Landesherrn zurück, sodann erhielten die Gebrüder v.Eickstedt das Gut. Spätere Besitzer Blücher, Mellin, letzterer verkaufte Damitzow 1795 an die Witwe des verstorbenen Jürgen Bernd Wilhelm v.Ramin auf Stolzenburg: Wilhelmine Juliane Amalie v.Ramin geb. Gräfin Hacke, nach deren Tode und dem ihrer Tochter, der Hofdame Antoniette Wilhelmine Adelaide, wurde Graf Eduard v.Hacke als Agnat 1828 Besitzer von Damitzow. 1840 war die Ehefrau des Kammerherrn Graf v.Hacke Besitzerin und verkaufte an Moses Salomon. Dieser konnte nicht als Besitzer eines inländischen Ritterguts anerkannt werden und verkaufte an 1844 Vollrath Heinrich Holtz, der nachmalig Landschaft-Deputierter für den Randowschen Kreis war. Er verkaufte 1863 an den  General-Landschaftsrat Waldemarf v.Heyden. (H.Berghaus 1865).

Damitzow war 1865 Provinzial-Landtags- und Kreistagsberechtigtes Allodial-Rittergut (H.Berghaus).

 

 

 

Damitzow heute :

     

© 27.04.2009  www.Uckermark- Region.de

 

 

                                                                                                   Damitzow heute ©. alleburgen.de

 

                                                         Grabplatte in Werben

    Grabstein des Eberhard v.Holla in Werben † 21. Mai 1611, Kämmerer und Obrist des Herzogs Philipp von    

    Pommern, er starb auf der Durchreise als Gesandter zum Herzog von Braunschweig.

    In der Kirche St. Johannis in Werben mit den Wappen  seiner Witwe
    Engel v.Ramin (*1589,†1652) sowie von Otto v.Ramin auf Brunn (*1536,†1610) und
    Margarete v.Ramin geb. v.Zotzenow (†1598)
    und  Otto v.Ramin  und Anna v.Ramin geb. v.Zitzewitz
 
 

                                             

 

  

 

 

                                                  

Aufschwörungstafel des Moritz Friedrich Carl v.Ramin  1796

(Copyright GStA PK X. HA Brandenburg,  Rep. 9  Johanniter Orden  Nr. 1069 © GStA PK/ Vinia Rutkowski)


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